Montag, 2. Dezember 2013

4 Städte und ein Zwischenseminar

Wie ich schon im letzten Blogeintrag angekündigt habe, möchte ich euch von unserer ersten größeren Reise erzählen, die wir unternommen haben. 
Unsere Abenteuerreise hat begonnen  mit:


PONDYCHERRY- das kleine Frankreich in Indien

Pondycherry beim Sonnenaufgang
Mitten in der Nacht sind wir mit dem Bus von Salem losgefahren. Zwei abenteuerlustige Mädels, die sich nach Freiheit sehnen. Morgens um 5:30 Uhr sind wir dann in Pondycherry, der Stadt ohne Alkoholsteuer, angekommen. Pondycherry liegt am Golf von Bengalen, ca 135 km südlich von Chennai.  Es war dunkel. Wir waren völlig orientierungslos und um uns herum nur betrunkene Männer. "Da fühle ich mich doch gleich richtig  wohl". Wir sind einfach sofort zum Strand gefahren und haben dann den Sonnenaufgang am Meer genossen.


Pondycherry ist eine alte französische Kolonialstadt in Indien, die ihr französisches Flair noch nicht ganz verloren hat. Hier und da sind ein paar kopfsteingepflasterte Straßen, einige senffarbene Häuser und ein paar Boulevards zu erkennen. Das schönste an Pondycherry aber ist die Promenade am Strand.Überall sind kleine süße Cafés zu finden, in denen man Croissants oder sonstige Leckereien bestellen kann. Man könnte fast vergessen, dass man in Indien ist, wenn da nicht der ohrenbetäubende Lärm wäre, die Rikschafahrer nicht wie die Irren an dir vorbei sausen würden, oder nicht alles mit Müll voll gepflastert wäre.

Am nächsten Tag sind noch weitere drei CVJM Freiwillige zu uns gestoßen und gemeinsam wollten wir dann die Stadt ein wenig unsicher machen. Leider hat uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ein Zyklon hat uns völlig erwischt. Starke Regenschauer, heftige Winde und schief stehende Palmen haben uns diesen Tag versüßt. Aber das kann uns Profi-Globetrotter doch nicht erschüttern ;). Wir haben die süßen, kleinen Cafés besucht und uns den Tempel mit Tempelelefant angeschaut und viel Zeit zum Reden gehabt.

der Zyklon

wir CVJM Freiwillige

der Tempelelefant

Am nächsten Tag haben wir dann Auroville genauer unter die Lupe genommen. Auroville ist eine utophische Modellstadt von internationalen Bewohnern. Dahinter steckt die Idee, eine universelle Stadt zu bauen, die niemanden spezifisch, sondern der gesamten Menschheit gehört. Jeder ist gleich und hat deshalb auch dieselben Rechte, Gehälter etc. Auroville versucht eine Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft zu schlagen. Die Gründerin, die auch die Mutter genanntwird, von Auroville wird hier wie eine Göttin verehrt. Das Zentrum dieser Stadt wird von einer riesigen goldene Kugel gebildet. Diese wiederum enthält eine Glaskugel, die die Energie und den Frieden von Auroville enthalten soll. Auroville ist also eine Mischung aus Kommunismus und Spiritualität. Naja, für meinen Geschmack ein wenig zu viel New Age.
 
die goldene Kugel von Auroville


TIRUVANNAMALAI - Zwischen Hinduismus und Sinnessuche

der Tempelkomplex von oben

Bevor wir die ganzen anderen Freiwillige getroffen haben, die mit weltwärts in Indien unterwegs sind, haben wir einen Abstecher nach Tiruvannamalai gemacht. Mein erster Eindruck von dieser Stadt: Urhinduistisch! Das liegt wahrscheinlich an dem riesigen Arunachales Tempel. Genauer betrachtet ist der gesamte Tempelkomplex zehn Hektar groß. Jährlich pilgern tausende Hindus hierher. Pilger besuchen nicht nur den Arunachaleswara-Tempel, sondern besteigen oder umkreisen auch den sagenumwobenen Berg, nach dem er benannt ist. Dort soll der Gott Shiva in einer Feuersäule erschienen sein. 
die Hindus beten einen Baum an
ein Hindu Pilger
Sabrina und ich

vor dem Tempel

Doch mein erster Eindruck täuscht. Nicht alles ist ausschließlich hinduistisch.Wenn man genauer hinschaut, findet man hier eine große Anzahl von weißen Menschen. Sie alle werden von dem Sri-Ramana-Ashram angezogen. Ein Ashram ist ein Ort, an dem man arbeitet und meditiert. Man versucht an diesem Ort sein inneres Ich, also die eigene Identität zu finden. Die Ashram Jünger beten einen halbnackten, verstorbenen Guru an, der durch Schweigen zur Erleuchtung gekommen ist. Der tiefere Sinn der Lehre dieses Mannes habe ich aber noch nicht ganz begriffen.
Den Arunachales Berg haben wir natürlich auch bestiegen und zwar barfuß, da er für Hindus heilig ist und Schuhe daher verboten sind. Alles in allem kann ich sagen: Dieser Ort ist sehr spirituell und auch ein wenig seltsam!
der halbnackte Guru


TRANQUEBAR-  Sommer im Winter

in Tranquebar hat dann unser Zwischenseminar statt gefunden. Tranquebar liegt an einem wunderschönen Strand. Fast wie im Urlaub! Das Seminar war gut, auch wenn es ungewohnt war so viel deutsch zu reden.






TRICHY - Schon wieder ein Tempel




Nach etlichen hochpädagogischen Seminaren sind wir dann nach Trichy weiter gefahren, um dem Kirchenrat von der TELC "Hallo" zu sagen. Bei dieser Gelegeheit haben wir es uns nicht nehmen lassen, auch Trichy ein wenig näher zu erkunden. Dort gibt es den größten Sarree Laden, den wir für unseren Einkauf stürmen konnten und natürlich, wer hätte es gedacht, gleich mehrere Tempel. In einem Tempel sind wir sogar aufs Dach gestiegen und mal wieder barfuß auf einen Tempelberg geklettert.


auf dem Tempeldach
der Bergtempel für Shiva




Die Super Traveller ;)



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