Mittwoch, 13. November 2013

Diwali und der restliche Alltag

Als ich neulich so durch meinen Blog gestöbert bin, ist mir aufgefallen, dass ich so gut wie noch nichts über meinen Alltag erzählt habe. Das werde ich jetzt ändern. 
Diwali Sweets. Sehen nicht nur fettig aus, sondern sind es auch

Letzte Woche war das Diwali Fest. Für jeden nicht Hindu hier als Erklärung: Das ist das größte Hindu Festival des Jahres. Es wird auch Lichterfest genannt und zu Ehren des Gottes Shiva gefeiert. Vier Tage lang wird gefeiert und gegessen und noch mehr gefeiert. Man kauft sich neue Kleidung, die dann an der Diwali eingeweiht werden und außerdem werden Geschenke verteilt. Fast so ähnlich, wie bei uns das Weihnachtsfest. Ganz traditionell werden auch Diwali Süßigkeiten gegessen. Diejenigen, die mich gut kennen, wissen, dass ich nicht "Nein" zu etwas Süßem sagen kann. Aber diese Sweets sind sogar mir zu süß. Sie bestehen zum Großteil aus Butter und Zucker, diese Kombination bringen jeden Diabetiker um! Zum Höhepunkt dieses Festes werden dann Feuerwerke abgeschossen und diese sind nicht ganz ohne. Uns wurde erzählt, dass es z.B. einen Böller gibt, der sich Atombombe nennt. Wenn der los geht und man daneben steht, ist man für gut 5 Tage taub. Er ist nicht nur laut, nein, man spürt sogar die Druckwelle danach. Wir haben das Diwali auf dem Collegedach gefeiert, indem wir das laute Feuerwerk bewundert haben und Diwali Sweets gegessen haben. 

Unsere kleinen Rabauken Nr.1
Und nun zu einem ganz anderen Thema. Meine Karierre als Lehrerin: Ja, ich bin wirklich eine Lehrerin, auch wenn ich es mir davor nie vorstellen konnte. Letzte Woche haben wir unseren ersten Vokabeltest in Deutsch geschrieben. Mit großen Erwartungen haben wir ihn korrigiert und sind bitter entäuscht worden. Der Leistungsdurchschnitt war einfach grauenhaft! Da hat sich uns die Frage gestellt, woran das wohl liegt. An uns?! Nein, niemals. Denn eigentlich sind unsere Schüler nicht schlecht. Mündlich zumindest. Der Schwerpunkt unseres Unterrichts liegt halt bei der Aussprache. Nach einem Jahr Deutsch kann man leider nicht so viel erwarten. Wir haben uns deshalb zum Ziel gesetzt, dass wir ihnen mindestens Smalltalk beibringen und hier liegt die Lösung des Problemes. Wir sind halt doch blutige  Anfänger. Jetzt heißt es zu dem zusätzichen Spaß wie "Vokabelfußball", "Eckenrennen" uns sonstigen Lernspielen auch noch viele schriftliche Übungen. Da geht das Herz eines jeden Schülers auf. Nun ja, aber im Vergleich zu den anderen Lehrern sind wir relativ locker.
Und hier der andere Teil der Klasse.
Wobei wir doch immer mehr strenger werden. Aber für mich kommt es einfach nicht in die Tüte mir durch Schläge Respekt bei den Schülern zu verschaffen, denn das ist hier absolut üblich. Aber wie bestraft man einen Schüler, wenn er nicht gehorchtt?! Hier sind wir schon sehr kreativ geworden. Neulich habe ich einem Jungen angedroht, ihn zwischen zwei Mädchen zu setzten. Leider hat es nicht ganz so geklappt, wie ich es mir vorgestellt habe aber hey, ein Versuch war es wert. Was eigentlich immer funktioniert ist jemand hinten in der Ecke stehen zu lassen und ihm jegliche Konversation zu verbieten. Wenn das nicht mehr klappt, dann muss halt eine andere Methode  herhalten. Je mehr ich in die Rolle des Lehrers schlüpfe, desto mehr macht es mir Spaß. Aber das ein Leben lang zu machen... Mh ,wohl eher nicht. Aber man weiß ja nie.


Die Amis und wir bei einer Hochzeit
Heute haben uns auch unsere zwei Mitvolontäre verlassen und sind auf und davon nach Amerika. Gerade eben haben wir dann ganz alleine in dem großen Speisesaal gegessen. Wirklich komich, so ganz ohne unsere Amis. Aber das Trübsalblasen hält sich in Grenzen, denn ab morgen gehts auf nach Thiruvannamalai, Pondycherry und dann noch aufs Zwischenseminar. Unsere erste "größere" Reise. In Pondycherry treffen wir dann noch ein paar andere CVJM Voluntäre. Da freu ich mich schon sehr drauf. 

Hier noch ein paar Bilder, die auf dem Collegedach entstanden sind.



Die Aussicht



Ganz typisch indisch. Mit Saree, Blumen und sonstigen Schnick Schnack

Sabrina und ich